Cross & Blade (2024) Fotografie von Adrian Portmann

„Cross and Blade“ konfrontiert den Betrachter mit der vielschichtigen Symbolik des Glaubens und der Kirche, die sowohl Heil und Hoffnung als auch Gewalt und Konflikt in sich vereint. Das Bild zeigt die Rückenansicht einer Frau, die den rechten Arm auf den Rücken gelegt hält, in der Hand ein hölzernes Kruzifix, das auf den ersten Blick als Symbol der Erlösung erscheint. Doch der subtil platzierte Schnitt einer Messerklinge am unteren Ende des Kreuzes offenbart eine tiefe Ambivalenz. Die Klinge schneidet den Eindruck einer heiligen Ikone und verweist auf die Zweischneidigkeit der Religion: Sie ist nicht nur ein Symbol des Trostes, sondern auch eines der Unterdrückung und der Widersprüche.

Die Frau, die in dieser Darstellung als Trägerin dieser symbolischen Last erscheint, wird zur Verkörperung der Spannung zwischen der spirituellen Erhebung und der Gewalt, die durch Glauben und Machtstreben oft bedingt wird. Das Kreuz, als Inbegriff des Leidens und der Erlösung, trägt in seiner vereinten Form mit der Klinge die Essenz eines Glaubens, der ebenso schmerzt wie er heilt.

„Cross and Blade“ ist ein künstlerischer Appell an die Reflexion: Wie viel Wahrheit steckt in einem Symbol, das zwischen Segen und Schmerz, zwischen Hingabe und Zwang pendelt? Es hinterfragt die Verhältnisse, in denen Glauben zur Waffe wird und heilige Ideale sich in Gewalt verkehren. Ein Werk, das nicht nur an das Ansehen einer Institution, sondern an die fundamentale Beziehung zwischen Mensch und Glauben appelliert – in seiner reinsten, zugleich gefährlichsten Form.

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